Neun Wochen lang haben wir gemeinsam mit SOS Mitmensch junge Frauen porträtiert, die in Österreich eine neue Heimat gefunden haben. Es waren Geschichten, die Mut machen.
Den Abschluss macht Alma Zadić. Auch die Justizministerin musste einst aus Bosnien nach Österreich vor dem Krieg flüchten.
In einem sehr bewegenden Gespräch hat uns Justizministerin Alma Zadić an ihrer Fluchtgeschichte teilhaben lassen.
"Ich war zehn Jahre alt und kann mich an viele Sachen gut erinnern. Etwa die Ankunft in Österreich. Woran ich mich allerdings nicht erinnern kann, ist die Fahrt von Tuzla nach Kroatien. Die soll zwei Wochen gedauert haben, das habe ich so überhaupt nicht in Erinnerung. Heute ist das eine dreistündige Fahrt. Ich denke, als Kind habe ich das verdrängt"
"Einmal hatten wir Mathetest, und das ist ja universell. Doch beim Verstehen der Textaufgaben brauchte ich Hilfe. Also bin ich zur Lehrerin gegangen und sie hat mir einfach den Zettel weggenommen und hat gesagt: 'Na, du kannst das eh nicht.' Das war so frustrierend (...)"